SuedLink - Viele Fragen sind noch offen

20. November 2014

Die große Resonanz auf die Veranstaltung am 19.11.2014 in Klein Hehlen vom Landvolk Celle und der Forstbetriebsgemeinschaft Celler Land spiegelte das große Interesse an Informationen zur neuen Stromtrasse SuedLink wieder.

Doch viele Antworten konnten die Vertreter der Firma TenneT nicht geben, weil das Planungsverfahren erst in den letzten Schritten konkret werden wird.
Um den von Windkraftanlagen im Norden erzeugten Strom von Nord nach Süd zu den großen Energieverbrauchern zu transportieren, müssen Hochspannungsleitungen gebaut werden. Die Fa. TenneT hat den Auftrag eine dieser Trassen (SuedLink) zu planen. Im Laufe dieses Jahres wurde der erste Vorschlag (Trasse Mittel-West) vorgestellt und konnte von Bewirtschaftern, Eigentümern und Bürgern kommentiert werden. Ebenso konnten auch alternative Routen vorgeschlagen werden.
Dies erklärten Frau Kürth und Herr Grübnau von der Fa. TenneT ausführlich den etwa 200 interessierten Zuhörern. Weiter gehende Fragen zu den Vorzügen der neu entworfenen Alternativen, besonders zum alternativen Trassenverlauf von Bergen nach Süden über Wolthausen, Winsen Richtung Wietze blieben hingegen unbeantwortet.
Die Vertreter der Fa. TennetT gaben einen Überblick über viele mögliche technische Details, die alle in der Zukunft entschieden werden und den Anwesenden wurde deutlich, dass erst im Planfeststellungsverfahren von der Bundesnetzagentur der endgültige Verlauf und die endgültige Ausführung der Stromtrasse festgelegt werden. Das Positive an diesem Punkt ist, dass Eigentümer von Flächen und Bürger noch immer Einwände und Anregungen zum Trassenverlauf einreichen können.
In der regen Diskussion, die sich an die Ausführungen anschloss, sprachen sich die anwesenden Vertreter der Politik, MdB Kirsten Lühmann und MdL Ernst-Ingolf Angermann deutlich dafür aus, keine neuen Trassen durch das Land zu bauen, sondern bestehende Infrastrukturlinien zu nutzen.
Ein weiterer Diskussionspunkt war das Thema Erdverkabelung. Für die Fa. TenneT gab es die klare Vorgabe, eine Freileitung zu planen. Der Spielraum für eine mögliche Erdverkabelung sei, auch aufgrund der hohen Kosten, sehr eng. Auch hier werde am Ende die Bundesnetzagentur über das Wo und Wieviel entscheiden.
Der starke Widerstand der Zuhörer gegen die alternative Trasse quer durch den Nord-Westkreis Celle und den Teil der Mittel-West-Trasse durch den Westkreis und den Norden der Region Hannover (Fuhrberg, Burgwedel) wurde sehr deutlich. Das Aktionsbündnis gegen Trassenneubau (www.trassenabsage.de), vertreten durch Christopher Hammann und Carsten Thies aus Nindorf, bekam die Gelegenheit sich vorzustellen und machte deutlich, dass sich der Widerstand auch gegen SuedLink formiert habe und weitere Unterstützung benötige.
Am Ende fasste Martin Albers, der Geschäftsführer des Landvolk Celle das Ergebnis des Abends zusammen: „Es ist unbefriedigend keine Antworten auf dringende Fragen zu diesem komplexen Thema zu bekommen. Wichtig ist, die richtigen Adressaten für seine Anliegen zu finden nämlich die Politiker, die entscheiden welcher Ausbau wo geschieht." Er gab den Politikern die Bitte mit, den ländlichen Raum zu schützen und rief die betroffenen Anlieger auf, die Möglichkeit der Beteiligung in den öffentlichen Antragskonferenzen und jetzt im Vorfeld zu nutzen, um die Einwände zu artikulieren und den Raumwiderstand deutlich zu vergrößern.